6 Monate sehnsüchtiges Warten sind nun endlich vorbei…

Hallöle ihr Geduldsmenschen!

Nach (husthust) 6 Monaten melde auch ich mich noch einmal zu Wort. Anders als einige von Euch vielleicht denken, geht es mir hier sehr sehr gut und ich lebe sogar noch.

Aber jetzt mal sofort Butter bei die Fische: was ist denn losgewesen das halbe Jahr?

Es ist vieles passiert.

Seit Dezember wohne ich nun nicht mehr in meiner Familie, nicht weil es mir dort nicht mehr gefällt, sondern einfach aus dem Grund, dass ich hier, mitten in der Stadt wo ich jetzt wohne, mehr Möglichkeiten habe. Ich wohne in einer Ein-Zimmer Wohnung zusammen mit Marie, und die anderen Freiwilligen kommen am Wochenende vorbei. Ab diesem Monat werde ich alleine wohnen. Zum Verständnis: meine Gastfamilie wohnt sehr weit außerhalb der Stadt, man braucht um zurück zu kommen ca 2,5 Stunden, das bedeutet, dass ich nur am Wochenende ausgehen könnte. Zudem bin ich ja jetzt die einzige Freiwillige in der Familie und somit den ganzen Tag allein, bis die Familie spät abends heim kommt. Diese Faktoren haben alle dazu geführt, dass ich nun komplett hier in der Stadt lebe. Und damit bin ich auch glücklich!

In meinem Projekt gibt es jetzt zwei neue Freiwillige, Sofia, Dänin,21 Jahre und Magda, Polin, 22 Jahre. Das heißt wir sind mittlerweile vier(!) Freiwillige im Projekt. Dort hat sich nicht viel geändert, außer dass wir jetzt jeden Tag ein bisschen Spielzeug aus dem Spieleraum nehmen dürfen und damit die Kinder beschäftigen können. Bei mir hat es vor ca 3 Wochen ganz plötzlich, wie aus dem Nichts „Klick“ gemacht, und mit einem Mal wurde mir klar, was ja eigentlich die ganze Zeit schon offensichtlich war: Wir Freiwilligen sind NUR für die Kinder da. Nicht um den Padre glücklich zu machen oder den Mamas die Arbeit abzunehmen. Wir sind schlicht und ergreifend dazu da, um den Kindern wenigstens ein bisschen Aufmerksamkeit und Liebe zu schenken, um sie für eine kleine Zeit lang glücklich zu machen und ihnen das Gefühl zu geben, geliebt und akzeptiert zu werden. Und diese Erkenntnis kann mir kein Padre auf der Welt wieder wegnehmen oder durch konsequente Meckerrei zugrundemachen. Ich habe hiermit meinen Frieden gefunden und kann dadurch die Situation im Projekt ertragen.

Vor ca 5 Wochen war meine Familie mich hier besuchen, das heißt Mama, Rudi und Lucas. Zwei tolle Wochen haben wir wieder vereint zu viert miteinander verbracht. Sie haben einen kleinen Teil meines Alltags miterleben können, waren mit im Projekt, haben mein Zimmerchen hier gesehen, waren abends mit mir unterwegs. Außerdem sind wir zusammen verreist, waren erst in Südafrika im Kruger Nationalpark und haben dort 4 von den Big Five gesehen, waren in Swaziland auf einem mehr oder weniger Kulturausflug und danach an Mosambiks wunderschönen Küsten. Besonders Tofo hat es meiner Familie glaube ich ganz besonders angetan. Es war super schön, den Lieben mal alles wirklich zeigen zu können, denn das Leben hier mal selbst zu erleben, ist doch noch mal etwas ganz anderes als immer nur davon zu hören. Und auch wenn es sicherlich alles andere als leicht mit mir hier war, denn, und das muss ich zugeben, ich habe meine Familie zum Teil ganz schön hart rangenommen, haben sie sich doch ziemlich gut gemacht, so ganz am anderen Ende der Welt. Ich hab Euch lieb ♥

Und nun zu etwas, was viele wahrscheinlich durch meine Quassel Familie schon wissen, für manche vielleicht auch überraschend kommt:

Ich habe mich dazu entschlossen, meinen Freiwilligendienst hier in Mosambik auf insgesamt 18 Monate zu verlängern. Das bedeutet, Ihr müsst leider noch ein halbes Jahr länger als eigentlich geplant, sehnsüchtig auf mich warten. Ich werde Ende Januar 2016 wieder deutschen Boden betreten, bis dahin bleibe ich weiter hier, in meinem zweiten zu Hause. Wenn alles wie geplant läuft, werde ich dann ab August in einem anderen Projekt arbeiten, denn, so sehr ich meine Kinder auch liebe, ich würde doch gerne noch einmal etwas anders ausprobieren. Dennoch werde ich meine Süßen mindestens einmal die Woche besuchen kommen, das steht auf jeden Fall fest!

Komisch ist es aber trotzdem, denn ich weiß, in weniger als drei Monaten werden alle anderen Freiwilligen abreisen, Menschen an die man sich mittlerweile so sehr gewöhnt hat. Aber ich freue mich unendlich, dass mein Abenteuer Mosambik so schnell noch nicht vorbei ist.

Und damit liebste Grüße und eine dicke Umarmung nach Deutschland!

Eure Yohanna

Ein Kommentar zu „6 Monate sehnsüchtiges Warten sind nun endlich vorbei…

  1. Hey Yohanna,
    Mareike und ich haben gerade deinen Blogeintrag gelesen. Kennst du Mareike? Die war auch bei uns auf dem VOS und ist mit mir in der DomRep. Das hört sich alles richtig richtig toll an und uns freut es sehr, dass es dir so gut gefällt. Wir hatten bisher ein Jahr voller Höhen und Tiefen und obwohl es uns hier ganz gut gefällt, fiebern wir deM ende unseres Jahres in drei Monaten schon entgegen. Wir wünschen dir auch weiterhin alles alles Gute in Mosambik und lass auch weiterhin von dir hören. 🙂 Liebste Grüße von den Westindischen Inseln in Mittelamerika von Mareike y Julie

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